
Die Werbung für Kfz-Versicherungen nimmt derzeit erkennbar zu, da der übliche Wechseltermin, der 30. November, nicht mehr allzu weit entfernt ist. Vor allem Vergleichsportale werben dabei um die Gunst der Autofahrer. Allerdings ist Achtsamkeit geboten, da die Vergleichsportale nicht immer unabhängig sind oder alle Anbieter in der Vergleichsübersicht aufzeigen, berichtet Roland Richert Versicherungsfachmann bei ProFair24.
„Vergleichsportale im Internet sind zwar auf Grund der darin enthaltenen Vielzahl von Angeboten mittlerweile eine große Hilfe bei der Suche nach einer günstigen Kfz-Versicherung. Allerdings beinhalten sie oftmals nicht die Tarife aller Kfz-Versicherungen und der Vergleich zeigt nicht unbedingt das preiswerteste Angebot an, es kann durchaus hilfreich sein, eine Gegenberechnung bei Versicherungsunternehmen vorzunehmen.
Die Erfassung der preisrelevanten Daten ist für den Interessenten nicht nur zeitaufwendig, sondern es wird auch nach dem gewünschten Versicherungsschutz gefragt, den der Verbraucher schlecht einschätzen kann. Gemachte Fehler werden erst im Versicherungsfall erkennbar und können viel Geld kosten. So können vertragliche Pflichtverletzungen erhebliche Auswirkungen haben und bis zum finanziellen Ruin führen. „Beim Wechsel zu einem neuen Anbieter über Vergleichsportale sollten generell die Leistungen verglichen werden. So haben viele ältere Tarife der Kfz-Versicherungen vorteilhaftere Bedingungen. Wie zum Beispiel der Rabattretter, der oftmals im Schadensfall vor einer teureren Rückstufung schützt und bei älteren Tarifen beitragsfrei eingeschlossen ist“.
Sparbeispiele: Das bringt der Wechsel
Sparbeispiel 1: Ehepaar – Ersparnis: 385 Euro
Modellfall: Angestellter, 45 Jahre alt, 14-jähriges Kind, wohnhaft in Erfurt, beide Eheleute nutzen einen Ford Focus Turnier 1.6 TDCI, 85 kW, 6 Jahre alt. Sie haben Schadenfreiheitsklasse 20, fahren 15 000 Kilometer im Jahr und besitzen keine Garage. Die Selbstbeteiligung in Teilkasko beträgt 150 Euro. Der Wagen wird ausschließlich privat genutzt.
Das preisgünstigste Teilkasko-Angebot für diesen Modellfall kostet nur 214 Euro im Jahr. Der teuerste Tarif würde 599 Euro kosten. Im Preis enthalten ist ein Schutzbrief. Für diesen Modellfall haben wir auch Internettarife sowie Tarife mit Werkstattbindung abgefragt.
Quelle: Stiftung Warentest
Sparbeispiel 2: Fahranfänger – Ersparnis: 2 090 Euro
Modellfall: Fahranfänger, 20 Jahre alt, Wohnort Hamburg, Pkw: Fiat 500 1.2, 51 kW, 6 Jahre alt, keine Garage, SF-Klasse 1/2, Selbstbeteiligung in Teilkasko 150 Euro. Nutzung privat. Der Vertrag war im letzten Jahr schadenfrei. 8 000 km pro Jahr. Inklusive Autoschutzbrief. Für diesen Modellfall haben wir auch Werkstatt- und Direkttarife abgefragt.
Der Testsieger-Tarif für diesen Modellfall kostet 666 Euro jährlich. Dagegen würde der teuerste Tarif 2 756 Euro kosten.
Quelle: Stiftung Warentest
Sparbeispiel 3: E-Auto von VW – Ersparnis: 517 Euro
Modellfall: Angestellter, 45 Jahre alt, wohnhaft in Düsseldorf, 14-jähriges Kind, beide Eheleute nutzen einen Neuwagen, den VW ID.3Pure, 70 kW. Garage, SF-Klasse 20, Selbstbeteiligung in Vollkasko 300 Euro. Nutzung privat. Letztes Jahr schadenfrei. 10 000 km pro Jahr. Inklusive Autoschutzbrief. Für diesen Modellfall haben wir keine Tarife mit Werkstattbindung abgefragt.
Der günstigste Vollkasko-Tarif für diesen Modellfall kostet 217 Euro, der teuerste 734 Euro.
Quelle: Stiftung Warentest
Es macht durchaus oft Sinn sich ein Gegenangebot seines bisherigen Versicherers unterbreiten zu lassen.