Lohnt es sich ein Riester-Vertrag jetzt überhaupt noch?
In der derzeitigen Niedrigzinsphase lohnt sich ein Abschluss, wenn der Staat den Großteil der Beiträge finanziert. Sie bekommen 175 Euro Grundzulage im Jahr. Für jedes ab 2008 geborene Kind gibt es noch einmal 300 Euro im Jahr (für davor geborene Kinder 185 Euro). Obendrauf kommen je nach Einkommen auch Steuervorteile. Ein Hausmann mit drei kleinen Kindern und Minijob bekäme so für einen jährlichen Eigenbeitrag von 60 Euro staatliche Zulagen von 1 075 Euro. Das Geld ist praktisch geschenkt. Wenn Sie in Rente gehen, sind Sie so schnell nach Beginn der Auszahlphase im Plus – bekommen also Geld ausgezahlt, dem keine Einzahlungen Ihrerseits gegenüberstehen.
Anders sieht das aus, wenn Sie aufgrund eines höheren Einkommens deutlich mehr zum Kapitalaufbau beitragen. In der Auszahlphase kann es dann je nach Vertrag 20 Jahre oder länger dauern, bis sich Ihr Investment gelohnt hat. Wenn Sie später in eine eigene Wohnung oder ein Haus investieren wollen, sind Riester-Bausparverträge eine Möglichkeit, dem Rentenkorsett in der Auszahlphase zu entkommen. Oder sorgen Sie erst einmal ohne Förderung vor – etwa mit dem Pantoffel-Sparplan, eine von Finanztest entwickelte Anlagestrategie. Die Politik überarbeitet aber gerade auch das Riester-Modell. Vielleicht wird es ja attraktiver.