Anlegerinnen und Anleger bangen um ihre Ersparnisse. Denn liegen die Zinsen unter der Inflationsrate, schrumpft ihr auf Bankkonten verwahrtes Vermögen. Dazu drohen immer mehr Banken und Sparkassen mit Minuszinsen. In solchen Zeiten bieten nur noch Sachwerte wie Aktien, Immobilien und Gold Chancen auf einen langfristigen Wertezuwachs. In der Januarausgabe zeigt Finanztest, welche Vor- und Nachteile diese Sachwerte haben und wie sich Sparer durch eine Kombination aus Zins- und Sachanlagen gegen die Inflation wappnen können.
Mehr als 2,9 Billionen Euro parken die Deutschen laut Statistischem Bundesamt unter anderem auf Giro- und Tagesgeldkonten oder haben sie in den Zinsmarkt investiert. Dort ist ihr Geld allerdings nicht vor Entwertung geschützt. Die mickrigen Zinsen können die aktuelle Inflationsrate nicht ausgleichen. So lag der sogenannte Realzins, also das, was von den Zinseinnahmen nach Abzug der Inflation übrigbleibt, zuletzt bei –4,5 Prozent. Ob und wann der Realzins wieder ins Plus dreht, ist ungewiss.
Wer unter diesen Bedingungen sein Vermögen vermehren will, muss bei der Geldanlage Risiken eingehen. Mit Sachwerten können Sparer auf langfristigen Wertzuwachs hoffen. Gold, Immobilien und Aktien begründen im Gegensatz zur Zinsanlage echtes Eigentum und verzeichnen zurzeit Wertzuwächse. Doch das muss nicht so bleiben. Niemand weiß, wie viel die Immobilie in zwanzig Jahren wert ist oder wann der nächste Kurssturz an der Börse droht. Deshalb ist eine gute Mischung aus Sachwerten und sicherer Zinsanlage, trotz niedrigen Zinsniveaus, unverzichtbar. Auf was bei Investitionen in Gold, Immobilien und Aktien zu achten ist und welches die besten Tages- und Festgeldzinsen sind, mit denen sich auch die gefürchteten Minuszinsen vermeiden lassen, zeigt Finanztest in der Januarausgabe.
Der ausführliche Artikel erscheint in in der Januar-Ausgabe von Finanztest und ist online abrufbar unter www.test.de/inflation21.
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Hohe Inflation bei minimalem Zins
Voraussichtlich 5,2 Prozent betrug die Inflationsrate im November 2021. So hoch lag sie seit 1992 nicht mehr. Damals herrschte allerdings ein ganz anderes Zinsniveau, so dass Sparer ihr Vermögen real erhalten konnten. Das geht zurzeit nicht mehr. Der sogenannte Realzins, also das, was von Zinsanlagen nach Abzug der Inflation übrig bleibt, ist so niedrig wie noch nie in der Nachkriegszeit.
Sichteinlagen in Billionenhöhe
Dennoch waren in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Ende Juni 2021 mehr als 2,9 Billionen Euro unter anderem auf Giro- oder Tagesgeldkonten geparkt oder im Zinsmarkt investiert. Selbst auf den am besten verzinsten Tages- oder Festgeldkonten werden diese Ersparnisse einer schleichenden Entwertung preisgegeben. Ob und wann der Realzins wieder ins Plus dreht, ist ungewiss. Kurzfristig rechnet die Bundesbank sogar mit einer noch höheren Inflation von etwa 6 Prozent und hält auch mittelfristig eine Inflationsrate von deutlich über 3 Prozent für möglich.
Inflationsschutz: Nur Sachwerte bieten noch Chancen
Vor diesem Hintergrund ist ein Vermögensaufbau, der diesen Namen verdient, nur noch möglich, wenn Sparer bei der Geldanlage Risiken eingehen. Mit sogenannten Sachwerten setzen Anlegerinnen und Anleger auf einen langfristigen Wertzuwachs und nehmen dafür Preisschwankungen in Kauf. Im Gegensatz zu Zinsanlagen begründen Sachwerte echtes Eigentum. Ob Aktien, Immobilien, Edelmetalle, Kunstwerke oder Sammelgegenstände – Käufer erwerben in allen Fällen etwas „Handfestes“.
Preise von Sachwerten lassen sich nicht prognostizieren. Ob sich der Kauf im Einzelfall bezahlt macht, zeigt sich allerdings erst hinterher. Diese Unberechenbarkeit lässt viele etwa vor Aktieninvestments zurückschrecken – sie haben noch die Kursstürze zu Beginn des Jahrtausends vor Augen. Doch auch bei einem Haus oder Grundstück weiß man nie, wie sich der Wert in zehn oder zwanzig Jahren entwickeln wird. Auch hier kann es zu Preiseinbrüchen kommen. Zurzeit geht es mit den meisten Sachwerten scheinbar unaufhaltsam nach oben. Doch das muss nicht so bleiben.
Geld vor Inflation schützen: Ohne Zinsanlagen geht es nicht
Trotz des grottigen Zinsniveaus sollte man nicht ganz auf sichere Zinsanlagen verzichten. Auch wenn es paradox erscheint, sorgen sie für Stabilität bei der Vermögensanlage. Im Gegensatz zu Sachwerten haben sie keine Wertschwankungen. Mit ihren Zinsanlagen bleiben Anleger außerdem flüssig. Das ist im Hinblick auf unerwartete Engpässe oder kurzfristig notwendige Anschaffungen ein Muss. Das auf Tagesgeld geparkte Geld gibt Anlegern zudem eine Flexibilität, die etwa bei Immobilieninvestments fehlt. Die Cashreserve ermöglicht ihnen beispielsweise, ihre Aktienbestände nach einem kräftigen Kursrückgang aufzustocken.
Langfristig kalkulieren
Wie sieht eine sinnvolle Kombination aus Sachwerten und Tages- oder Festgeld aus? Das hängt von den individuellen Vermögensverhältnissen, den regelmäßigen finanziellen Verpflichtungen und nicht zuletzt der Risikobereitschaft jedes einzelnen ab. Grundsätzlich sollten Anleger nur so viel Geld in Sachwerte stecken, wie sie langfristig, mindestens für zehn bis zwanzig Jahre entbehren können. Für jüngere Leute, die eine Immobilie zur Selbstnutzung kaufen, stellt sich die Frage meist gar nicht, weil sie ihr gesamtes Eigenkapital hineinstecken müssen. Bei anderen Anlageklassen sind Mischungen dagegen ohne Weiteres möglich. Vor allem Aktienfonds und Gold lassen sich gut mit Zinsanlagen kombinieren.
ETF-Sparplan als idealer Einstieg
Besonders heikel ist die aktuelle Situation für junge Leute und Berufseinsteiger, die mit ihrer Altersvorsorge beginnen wollen. Herkömmliches Sparen ist für sie keine vernünftige Option. Wir empfehlen stattdessen den Abschluss eines ETF-Sparplans. Er ermöglicht bereits mit geringen Summen den Einstieg in die internationalen Aktienmärkte. Wer mehrere Jahrzehnte dabeibleibt, hat gute Aussichten auf hohen Kapitalzuwachs. Finanztest untersucht regelmäßig, bei welchen Banken und Brokern besonders günstige ETF-Sparpläne zu haben sind.
Vielen Dank an die Stiftung Warentest
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